Christentum

NEU / siehe unten: Konfis entdecken Gottes Spuren

 

Kreuz und Fisch

Das Kreuz ist ein in der antiken Welt weit verbreitetes Symbol. Die Christen haben es übernommen. Sie stellen damit den Kreuzestod ihres Erlösers Jesus Christus als das zentrale Heilsereignis dar. -Seit dem 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung ist der Fisch ein christliches Symbol. Im Griechischen heißt er ICHTHYS. Jeder Buchstabe steht für ein ganzes Wort: I (=Jesus) CH (=CHristus) TH (=theou=Gottes) Y (=yios=Sohn) S (=soter=Retter): Jesus Christus (ist als) Gottes Sohn (der) Retter. Der Fisch war ein nur den Christen bekanntes Geheimzeichen, an dem Christen sich in Zeiten der Verfolgung erkennen konnten.

 

 

Der christliche Glaube - Erlösung durch Christus

Wilhelm Knackstedt

I. Die Wurzeln des christlichen Glaubens liegen im Judentum - Jesus war Jude und "ist nicht gekommen, das Gesetz aufzulösen, sondern zu erfüllen".

1. Mit den Juden haben die Christen das Alte Testament als Urkunde des Glaubens gemeinsam.

2. Mit den Juden verbindet die Christen das Bekenntnis zu Gott, der sich dem Menschen persönlich zuwendet und zu ihm spricht. Juden und Christen bekennen sich zum Gott Abrahams, Isaaks, Jakobs, Mose ...

3. Mit den Juden teilen die Christen die Überzeugung, dass Gott die Erde als Wohnp1atz für seinen Partner, den Menschen geschaffen hat und ihm die Verantwortung für die Erde und seinen Mitmenschen übertrug - der Mensch, der ohne den Lebensodem, den Gott ihm einhaucht, nichts als Erde ist und dennoch "Ebenbild" Gottes.

4. Juden und Christen leben gemeinsam unter Angebot und Forderung der Lebensordnung, die Gott Israel am Sinai gab.

5. Mit den Juden teilen die Christen das Wissen um die Ursache allen Unheils - die "Sünde", gemeinsam wissen sie um Gottes Gerichte, aber auch um seine Barmherzigkeit.

6. Mit den Juden leben Christen in der Gewissheit, dass Gott seinen Partner, den Menschen, und die Erde nicht dem "Tod" überlassen. sondern sie retten wird. Beide verbindet die feste Überzeugung, dass Gott "einen neuen Himmel und eine neue Erde" schaffen wird, in der Gerechtigkeit und Shalom herrschen werden.

7. Juden und Christen teilen die Verbundenheit mit dem Land Israel.

8. Christen entdecken die Verwandtschaft mit jüdischen Glaubens- und Lebensformen im Hören auf das in der Bibel begegnende Wort Gottes, in Lobpreis des Schöpfers, im Beten, im Segnen, im Feiern des Gottesdienstes ... und in der religiösen Sprache.

9. Juden und Christen stimmen überein im Gottes- und Menschenbild und in ethischen Grundfragen. Dieses Gottes- und Menschenbild und die daraus erwachsene Ethik war / ist (?) prägend für das abendländische Denken und die daraus erwachsenen Lebensordnungen (z.B. Menschenrechte, Grundgesetz ...)

 

II. "Denn Gott versöhnte in Christus die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu.
Ist jemand in Christus; so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!" (2. Kor. 5, 17)

1. Juden warten auf das Kommen des Messias (= griech. Christus = der Gesalbte, der König) und mit ihm auf den Anbruch des Reiches Gottes; in dem Gerechtigkeit und Shalom (Frieden) herrschen werden.
Christen sind überzeugt, dass der Messias in der Person Jesu von Nazareth gekommen und das Reich Gottes mit ihm angebrochen ist. Für sie ist Jesus nicht nur ein großer Prophet und Verkünder der Heilsbotschaft Gottes, sondern in ihm wurde Gott selbst Mensch und teilte unser Leben bis in die letzte Konsequenz des Todes.

2. Unsere Vorfahren haben versucht, dieses Geheimnis im Bild vom dreieinigen bzw. dreifaltigen Gott (Trinität) in Worte zu fassen.
- Gott begegnet uns als Schöpfer, der die Welt als Wohnplatz für seinen Partner, den
Menschen schuf und wie ein Vater für uns sorgt.
- Gott begegnet uns in Jesus von Nazareth, der Gottes bedingungslose Liebe nicht nur
verkündet sondern auch lebt, ja sie verkörpert, indem er sich den Sündern, Zöllnern, Huren und Verachteten zuwendet und Gottes Lebensordnung konsequent verwirklicht.
- Gott begegnet uns im Heiligen Geist, der Menschenherzen erfasst, erneuert, stärkt ... und mit ihnen das Reich Gottes verwirklicht (wenn vielleicht auch nur bruchstückhaft, aber dennoch real).

3. Mit Leben, Leiden und Sterben Jesu durchkreuzt Gott den tödlichen Teufelskreis menschlicher Machtstrukturen ohne Gott, die Macht gegen Macht und Gewalt gegen Gewalt ... setzen und nur neues Unheil und neue Schuld hervorbringen.

4. In Jesus wendet sich Gott in Wort und Tat den Verlorenen, Abgeschriebenen, Ausgeschlossenen zu, durchbricht den Teufelskreis ihrer Gottferne und schenkt neues Leben. Die Erfahrung, von Gott angenommen zu sein, befreit zu einem neuen Leben, das der Mensch aus eigener Kraft nicht schaffen kann.

5. In Jesu Tod am Kreuz sühnt Gott (stellvertretend) die Schuld des Menschen, versöhnt ihn mit sich selbst und ermöglicht ihm so Umkehr und Neuanfang.

6. Gottes Zuwendung zum Menschen in Jesus ermöglicht die Verwirklichung der neuen Lebensordnung wie sie in der Bergpredigt von Jesus kompromisslos proklamiert wird.

7. Die Auferweckung Jesu von den Toten bestätigt eindrucksvoll Gottes Heilsweg, der Leiden und Tod umgreift und der Sinnlosigkeit entreißt. (1. Kor. 1, 22-25)

8. Für die Jünger war unzweifelhaft, dass Gott Tote auferwecken konnte. Unverständlich aber erschien ihnen, dass Gott Jesus auferweckt haben sollte, den sie am Kreuz sterben sahen, denn in ihrer Heiligen Schrift stand: "Ein Gehängter ist verflucht von Gott"
(4. Mose 21-23).
Die Auferweckung Jesu durch Gott bedeutet, dass Leiden und Sterben Jesu am Kreuz nicht Fehlschlag für die Heilspläne Gottes, sondern sein Wille war. Die Provokation der Predigt von der Auferweckung Jesu von den Toten ist nicht die Zumutung eine Auferweckung von Toten für möglich zu halten, sondern zu akzeptieren, dass dieser Tod am Kreuz Gottes Heilsplan war, und dass Jesu uns in die Kreuzesnachfolge ruft.

 

III. Die Zueignung des Heils

1. Christen erfahren die Zueignung des Heils im Zuspruch des Evangeliums wie es in den Urkunden des Glaubens im Alten und besonders im Neuen Testament der Bibel dokumentiert ist, bezeugt von Propheten, Aposteln und Evangelisten und millionenfach bestätigt von Gläubigen seit fast 2000 Jahren in aller Welt, verdichtet in den Bekenntnissen und Dogmen zum Lobpreis Gottes und zur Vergewisserung des Glaubens.

2. Christen erfahren die Zueignung des Heils in der Feier des Gottesdienstes, in dem Gott
- durch seine Boten zu den Feiernden spricht (in den Lesungen, im Zeugnis der Liederdichter, in der Predigt),
- in dem die Feiernden mit Gott sprechen im Gebet in Dank und Fürbitte,
- in dem Gott mit dem Segen unwiderruflich besiegelt, dass er für uns da ist und uns zugleich in seinen Dienst stellt.

3. Christen erfahren die Zueignung des Heils in den Sakramenten - in Taufe und Beichte und in Abendmahl (die röm. katholische Kirche kennt noch weitere Sakramente: Firmung, Ehe, Priesterweihe und Krankensalbung). "Sakrament" war ursprünglich ein juristischer Begriff und zwar für einen nicht mehr aufhebbaren Vertrag und meint in diesem Zusammenhang, dass Gott seine Zuwendung nicht zurücknimmt, auch wenn wir ihm den Rücken kehren. (vgl. Luk. 15)
Die Sakramente sind Zusage nicht nur in Worten, sondern buchstäblich mit Händen zu greifende Heilszeichen aus der Vollmacht Jesu und sie schließen die Feiernden ein in Gottes Heilshandeln.

4. In der Taufe im Namen des dreieinigen Gottes wird die Herrschaft Jesu über alle Mächte für den Täufling proklamiert. Ihm wird unwiderruflich zugesichert, dass die Verlorenheit in dieser unheilvollen Welt für ihn aufgehoben ist.
Durch die Taufe wird er in die "Gemeinschaft der Heiligen" (der Gerecht Gesprochenen) einverleibt und in den Dienst Gottes gestellt.

5. Der Christ weiß darum, dass er immer wieder aus der Geborgenheit Gottes herausfällt, versagt, schuldig wird und in die "Todes"zone gerät.
Aber das mit der Taufe unwiderrufliche Gnadenangebot ermöglicht ihm die Umkehr. Wenn er bereut (Beichte kommt von "bejahen" = eingestehen, bekennen), den Willen zur Abkehr von seinem sündigen Tun und den Wunsch nach Vergebung hat, so hat der von der Kirche berufene Pfarrer / Priester die Vollmacht von Jesus, dem Christus, ihm in der Beichte die Vergebung zuzusprechen und ihm damit eine neue Zukunft zu eröffnen.

6. Im Abendmahl gedenkt die feiernde Gemeinde unter den Zeichen von Brot und Wein nicht nur des stellvertretenden Todes Jesu am Kreuz von Golgatha "für uns", sondern Jesus hat diese bei den Elemente der Passahfeier, in der Juden die Rettung ihres Volkes durch Gott aus Ägypten erinnern, vergegenwärtigen, für sich selbst verlebendigen Jesus hat Brot und Wein zu heilwirkenden Elementen des neuen Bundes gemacht, indem er in - mit - und unter Brot und Wein, sich selbst, seinen Leib und sein Blut dem Feiernden zueignet und sie so in das Heilsgeschehen von Golgatha einbezieht bzw. das Abendmahl mitfeiert. Er darf des Heils so gewiss sein, wie er Brot und Wein als Leib und Blut Jesu zu sich nimmt.

7. Christen erfahren die Zueignung des Heils in der Gemeinschaft mit der Gottesdienst feiernden, die Sakramente empfangenden, in Gotteslob vereinten und betenden Gemeinde und in der geschwisterlichen Nächstenliebe.

IV. Die Aufgabe

1. Christen wissen sich berufen, die in ihnen gewirkte Erlösung mit ihrem Leben zum Ausdruck zu bringen und Zeugnis abzulegen von der Hoffnung, von der sie leben (= Mission: "Rede nicht ungefragt von deinem Glauben, aber lebe so, dass mach dich fragt" - Talmud).

2. Christen wissen sich als von den Strukturen dieser Welt Befreite aufgerufen, die Lebensordnungen Gottes zu leben und Frieden und Gerechtigkeit zu verwirklichen besonders gegenüber den Schwachen, den "Witwen und Waisen und den Fremden". Die angemessene Lebensform der Christen ist die Diakonie.

3. Christen wissen sich verpflichtet, auch politisch für Gerechtigkeit und Frieden einzutreten und den Anspruch Gottes auf Unversehrtheit der Schöpfung zu vertreten und so ihren Beitrag zum demokratischen Ringen um eine gerechte (Welt)ordnung zu leisten.

V. Die eschatologische Hoffnung

Christen sind getragen von der Gewissheit, dass sie einen Gott haben, der sie auch im Tode nicht fallen lässt. Der Tod und die lebensfeindlichen Mächte werden nicht das letzte Wort haben. Gott wird aus dem "Tode" auferwecken - den Menschen und seine gesamte Schöpfung. Er wird das Urteil sprechen über alle Gottlosigkeit und Unmenschlichkeit und seiner Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen. Jesus, der Christus, wird in diesem Gericht als Fürsprecher für uns eintreten und Gottes Gnade erwirken als der, der am Kreuz von Golgatha für uns in die Bresche sprang.

 

 

 

 

Konfis entdecken Gottes Spuren

Erlebnisorientierte Konfirmandenarbeit in der "Erlebniswelt Steinzeichen" und im "Haus der Religionen"
(von Michael Hensel, Pastor in Hessisch Oldendorf)

 

Einleitung:

Für Konfirmandengruppen bietet das Haus der Weltreligionen in der Erlebniswelt steinzeichen viele Möglichkeiten, Gottes Spuren in unserer Welt zu entdecken. Man kann einige Stunden, einen ganzen Tag oder sogar zwei Tage mit Übernachtung auf dem Parkgelände verbringen.

Steine, Licht und Wasser werden auf dem gesamten Parkgelände als Grundelemente des Lebens dargestellt und erfahrbar gemacht. Auch im Haus der Weltreligionen spielen diese Symbole eine wichtige Rolle. Ein achteckiges Wasserbecken mit einer sprudelnden Quelle steht im Zentrum des Hauses und lädt dadurch besonders zum Nachdenken über die Bedeutung der christlichen Taufe ein. Sie kann hier zum Thema eines Jugendgottesdienstes oder auch eines Taufgottesdienstes werden.

Eine "Höhle" auf dem Gelände (eigentlich handelt es sich dabei um einen ehemaligen Sprengbunker, der mit Findlingen umbaut wurde) bietet den Befürwortern einer erlebnisorientierten Konfirmandenarbeit die Möglichkeit zur Übernachtung.

Im Folgenden werden drei Bausteine für die Konfirmandenarbeit vorgestellt:

1. Beschäftigung mit den Symbolen Licht, Stein und Wasser;
2. Übernachtung in der Höhle;
3. Konfirmandentaufe.

1. Licht, Stein und Wasser

  • Ziel: Die Konfis sollen selbstständig die Bedeutung der Symbole Licht, Stein und Wasser für Religionen und das Leben entdecken und darstellen.
  • Dauer: ca. 3-4 Stunden
  • Material: 3 verschiedene Spielanleitungen mit Wörterbüchern (siehe Anhang), Eddings, 1 lange Papierrolle, Liedzettel
  • Vorbereitung: Die Spielanleitungen (siehe Material im Anhang) müssen eventuell überarbeitet werden. So könnte es z.B. sinnvoll sein, das in der Anleitung verwendete Wort "Pastor" durch "Diakonin", "Pastorin", "Diakon" o.ä. zu ersetzen.
  • Gruppengröße: Mindestens 9-18 Konfis, die während des Spiels in drei Gruppen aufgeteilt werden.
  • Spielverlauf:
    - Der / die Spielleiter/in (zukünftig Sl.) versammelt alle Konfis im Haus der Weltreligionen. Sl. liest aus einer Spielanleitung den Anfang des Rollenspiels vor. Nach dem Satz: "Einige entdecken schnell, was in diesem Haus das Wichtigste ist:…" wird die Geschichte abgebrochen.
    - Sl. teilt die Konfis in drei Gruppen ein (oder die Konfis bilden selbst Gruppen). Jede Gruppe bekommt eine eigene Spielanleitung. Es ist darauf zu achten, dass sich die Überschriften der Spielanleitungen unterscheiden. Die Philophosen werden sich mit dem Symbol "Licht" beschäftigen, die Philolithosen mit dem "Stein", die Philohydoren mit dem Wasser. (Hinweis: Falls es (ehrenamtliche) Mitarbeiter/innen gibt, ist es sinnvoll, für jede Gruppe eine/n als Ansprechpartner/in zu benennen. Ihre Aufgabe besteht darin, den Gruppen Tipps zu geben. So können zum Beispiel die Fremdwörter mit Hilfe des Wörterbuches übersetzt werden.)
    - Die Konfis haben 3 Stunden Zeit, um die Aufgaben zu erledigen.
  • Abschluss: Die Präsentation erfolgt im Haus der Weltreligionen als Abschluss der Veranstaltung. Es gibt dafür drei Vorschläge:
  1. Die Gruppen singen zunächst die eigenen Strophen des Liedes Laudato si (EG 515) und halten zum Mitsingen die Papierbänder mit den Texten hoch. Anschließend werden die drei Symbole von den jeweiligen Gruppen nacheinander präsentiert.
  2. Die Präsentation wird in eine Andacht eingebunden. Liedvorschläge: Ins Wasser fällt ein Stein (EG 603), Wir haben Gottes Spuren festgestellt (Mein Liederbuch für heute und morgen B 80), Laudato si (mit eigenem Text). Sollten die Konfis in der Höhle übernachtet haben, könnte die Andacht kurz vor der Abfahrt stattfinden.
  3. Die Präsentation wird in den Taufgottesdienst eingebunden (Vorschlag für den Ablauf: siehe unten).

 

2. Übernachtung in der Höhle

 

Beschreibung: Die so genannte Höhle befindet sich zwischen dem Haus der Weltreligionen und dem Bistro. Sie besteht aus einem langen rechteckigen Gang, der einen ehemaligen Sprengbunker umgibt. Am Eingang befindet sich ein großes Loch unter der Decke, unter dem ein Feuer angezündet werden kann. Der Boden ist lehmig oder steinig. Bei Regen tropft es durch die Decke und auf dem Lehmboden können sich Pfützen bilden. Lediglich der kleine Platz im ehemaligen Sprengbunker ist "wasserdicht". Die Toiletten des Bistros sind nachts zugänglich (dort gibt es auch Trinkwasser).

Vorbereitung: Die Konfis dürfen nicht zur Teilnahme verpflichtet werden. Ich erzähle ihnen einige Wochen vor der Fahrt von einer Höhle im Erlebnispark steinzeichen und von der Möglichkeit, dort zu übernachten. Es gibt Trinkwasser und Toiletten, ansonsten nur die Höhle. Man darf keine elektronischen Geräte mitnehmen - sonst ist aber alles erlaubt, was man gerne auf einen Berg hinaufschleppen möchte. Wenn 10-15 Konfis mitfahren wollen, bin ich bereit, die Aktion zu organisieren. Alle Interessierten bekommen dann einen Brief mit Infos und Anmeldeformular nachhause geschickt (siehe Anhang).

Material: Die Konfis bringen selber mit: Schlafsack, Unterlage, Kleidung, ihre Lebensmittel und einen Trinkbecher. Als Leiter bringe ich mit: Notfallhandy, Verbandskasten, Axt, 2 Petroleumlampen, 2 Petroleumfackeln, Petroleum, Streichhölzer, 2 Kunststoff-Karaffen, Instant-Zitronentee (z. B. von Nestlé), Fruchtsaftkonzentrat (z. B. Tri Top), Teig für Stockbrot (Hefebrotteig).

Ziele: Jeder Konfi entscheidet, was er/sie für den Höhlenaufenthalt braucht und mitschleppen will. Die Gruppe soll 20 Stunden ohne Luxusartikel und Elektrizität verbringen und gemeinsam Probleme lösen.

Ablauf: Die Konfis werden von Eltern zum Parkplatz des Erlebnisparks gefahren. Von dort marschieren wir zunächst bergauf zur Höhle (ca. 20 Minuten). Dort sehen die Konfis, wo sie übernachten sollen, legen ihr Gepäck ab und richten sich ein. Nach 30 Minuten gehen wir zum Haus der Weltreligionen und befassen uns mit dem oben beschriebenen Spiel (" Licht, Stein und Wasser"). Gegen 20 Uhr treffen wir uns wieder an der Höhle. Ein kleines Lagerfeuer wird angezündet, Stockbrot gebacken, gesungen… Sobald es ganz dunkel ist, unternehmen wir eine Nachtwanderung und ziehen mit Petroleumfackeln auf den Jahrtausendblick (eine Aussichtsplattform im Park). Am nächsten Vormittag können die Konfis ihre Beiträge für den Abschlussgottesdienst noch einmal proben oder den Erlebnispark weiter erkunden. Gegen Mittag wird ein Jugendgottesdienst (evtl. mit Taufen) im Haus der Weltreligionen gefeiert. Zum Schluss wird aufgeräumt und der Abstieg zum Parkplatz angetreten.

Aufgabe der Leiter: Leiter sollen generelle Regeln und Vereinbarungen zum (organisatorischen) Ablauf der Veranstaltung treffen oder vereinbaren. Sie zeigen den Konfis, wie man Holz hackt ohne die Füße und Hände zu verletzen. Sie dürfen auch mal Anregungen für Problemlösungen geben; sie sollten aber vermeiden, die Probleme der Konfis selbst zu lösen (Konkretes Beispiel: Ein Konfi beschwert sich, weil ein anderer ständig über seine Luftmatratze geht und diese dabei dreckig macht. Als Leiter sollte man nicht sagen: "schieb doch deine Matratze erst einmal zur Seite, damit die anderen ihren Schlafplatz erreichen können", sondern: "besprecht doch mal, warum der andere immer auf deine Matratze treten muss, und überlegt dann, wie ihr das Problem lösen könnt").

Leiter sollten die Konfis nicht versorgen (wenn z.B. Konfis ihren Trinkbecher vergessen haben, müssen diese selbst sehen, wie sie Flüssigkeit zu sich nehmen; vielleicht müssen andere aus der Gruppe um Hilfe gebeten werden; Leiter sollten keine Ersatzbecher verteilen) oder bemuttern / bevatern (wenn z. B. jemand seine Schuhe draußen herumliegen lässt, während es regnet, dann müssen die Schuhe nass werden!).

Erfahrungen: Das Zeigen der Höhle löst eine Schockphase bei den Konfis aus. Sie können sich zunächst überhaupt nicht vorstellen, dass man dort übernachten kann. Vor allem bei Regen herrscht zunächst Ratlosigkeit. Die Ankündigung, dass alle dort übernachten müssen, hat zur Folge, dass einige damit beginnen, sich eine Schlafstätte zu suchen. Mit Petroleumlampen und Kerzen wird es in der Höhle gemütlich. Das Feuer am Eingang trägt zu einer unvergesslichen Atmosphäre bei. Regen führt dazu, dass die Konfis sich zum Schlafen eng aneinander legen müssen. Dabei wird schnell allen klar, dass niemand draußen schlafen kann. Bislang gab es bei Übernachtungen in keiner Gruppe Außenseiter. Die Konfis machten die Schlafstätte zu ihrer Höhle, so dass am nächsten Tag keiner mehr "seine" Höhle verlassen wollte.

Die Übernachtung muss auf alle Fälle vorher angemeldet werden.

Exkurs: Einige Gedanken zur Erlebnispädagogik

Das grundsätzliche Prinzip der Erlebnispädagogik besteht in der Gruppenselbststeuerung. Die Gruppe muss selbst entscheiden, was sie nötig hat, um Probleme zu lösen oder ein vorgegebenes Ziel zu erreichen. Über schwer lösbare Probleme muss sich die Gruppe austauschen und akzeptieren, wenn nicht alle mitmachen können oder wollen. Erlebnispädagogik findet in der Natur statt (z.B. unbesiedeltes Gelände, Berge, Höhlen…). Die Jugendlichen erleben sich als Teil der Natur.

Erlebnisorientierte Arbeit bedeutet, Inhalte mit Gefühlen zu verknüpfen. Im Kontext der Konfirmandenarbeit werden vor allem die Erfahrungen von Beziehungen, Vertrauen, Vergebung und Abhängigsein bedeutsam. Wenn man Spiritualität als verborgene Verbundenheit zwischen Gott und Mensch oder zwischen Mensch und Mensch versteht, dann lässt sie sich eher in einer unbekannten Umgebung entdecken, als im gewohnten Alltag. Erlebnisorientierte Konfirmandenarbeit sucht nach Möglichkeiten, Gotteserfahrungen "im Außergewöhnlichen" zu entdecken und zu reflektieren.

Fortbildungen zum Thema Erlebnispädagogik werden regelmäßig vom Religionspädagogischen Institut Loccum (RPI) angeboten.

3. Konfirmandentaufe

Vorschlag für einen Gottesdienstablauf:

Im Haus der Weltreligionen treffen sich alle Konfis und außerdem sind Familienangehörige des Täuflings eingeladen. Die Konfis haben sich zuvor mit dem Spiel "Licht, Stein, Wasser" (siehe oben) beschäftigt. Die erarbeiteten Ergebnisse aus den Gruppen werden im Taufgottesdienst präsentiert.

  • Begrüßung (Zunächst wird die Taufe als wichtiger Anlass gewürdigt. Die Familienangehörigen werden begrüßt. Dann stellen die Konfis ihre Grußgesten vor, die sie zuvor in der Gruppenarbeit erfunden haben. So werden alle drei Gruppen - Philophosen, Hydoren, Lithosen - begrüßt)
  • Lied: Gott gab uns Atem (EG 432)
  • Taufaufforderung: Mt. 28,18-20
  • Kreuzeszeichen: Ich zeichne dich mit dem Kreuz. Jesus Christus hat dich erlöst. Amen.
  • Gebet
  • Präsentation der drei Konfigruppen: Die im Spiel erarbeiteten Ergebnisse (Aufgabe Nr. 5) der drei Gruppen zu den Symbolen Licht, Stein und Wasser werden vorgestellt.
  • Lied: Wir haben Gottes Spuren festgestellt (Mein Liederbuch, Band 1, Nr. B 80, tvd Verlag, Düsseldorf)
  • Hinführung: Wir haben im Haus der Weltreligionen und im Erlebnispark steinzeichen nach den Spuren Gottes gesucht. Wir haben einiges gefunden: Licht, Stein und Wasser haben wir unter die Lupe genommen und manches Wunder darin erkannt. Dass es sich dabei um Gottes Schöpfung handelt, die unser Leben erst möglich macht, können wir nicht beweisen oder naturwissenschaftlich begründen, sondern wir können es in uns spüren, wenn wir wollen, wir können daran glauben!

    Jesus Christus hat uns vorgelebt, wie wir aus diesem Glauben Hoffnung, Kraft und Vertrauen zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst schöpfen können. Jesus hat Wunder vollbracht, indem er zerstörte Existenzen aufrichtete und richtig kaputte Leute wieder heilte.

    In unserer Kirche wollen wir diesen Geist Jesu wahrnehmen und uns als Gemeinschaft gegenseitig darin bestärken, dass dieser Weg ein sinnvoller Weg ist. Und so schwer es uns auch fällt, und so oft wir schon gescheitert sind - so wollen wir diesen Geist der Nächstenliebe und des Friedens immer wieder aufspüren. Die Steine im Haus der Weltreligionen stehen für unterschiedliche Religionen, die sich in ihrer Geschichte oftmals gewaltsam auseinandergesetzt haben. An diesem Ort geben sie aber ein friedliches Bild ab.

    Über Jesus Christus wird nirgendwo in der Bibel berichtet, dass er Menschen gegeneinander aufgehetzt hätte; im Gegenteil: er verkündete Nächstenliebe und forderte sogar dazu auf, Feinde zu lieben! Demnach kann es niemals Gottes Geist sein, der Menschen aufeinander hetzt - Gottes Geist ist der Geist des Liebens, des Lebens und des Friedens.

    In der Taufe beginnt dieser christliche Weg eines Menschen mit Gott.
  • N.N. (Name des Täuflings), möchtest du diesen Weg in der Gemeinschaft mit uns gehen, dann bekräftige das mit deinem "Ja".
  • Glaubensbekenntnis
  • Der Weg zum Taufstein: Täufling und Pastor gehen durch das Wasserbecken zum Stein in der Mitte des Beckens
  • Taufe und Taufspruch
  • Lied: Laudato si Die selbst gedichteten Textbänder werden hochgehalten, damit alle mitlesen und mitsingen können. (Melodie: EG 515)
  • Gebet, Vaterunser
  • Segnung: Der Täufling wird mit Handauflegung gesegnet
  • Lied: Da berühren sich Himmel und Erde (Mein Liederbuch, Band 2, Nr. B 225, tvd Verlag, Düsseldorf)
  • Segen

 

4. Anhang:

  • Wörterbuch für Philolithosen
  • Wörterbuch für Philophosen
  • Wörterbuch für Philohydoren
  • Anmeldung

 


 

PHILOLITHOSEN IM Haus der Weltreligionen

Eine Konfigruppe unternimmt eine Exkursion in die Erlebniswelt steinzeichen Steinbergen.
Die Konfis sind skeptisch: "Was gibt es schon in einem alten Steinbruch zu erleben?
Das ist doch bestimmt wieder total langweilig!"

"Wenn ihr wollt", behauptet der Pastor, "dann könnt ihr hier Gottes Spuren entdecken!"
Gottes Spuren? Meint der das ernst? Oder nur eine leere Versprechung? - Aber der Pastor lässt nicht locker: "Ihr werdet Gottes Spuren entdecken - probiert es doch aus! Ihr werdet schon sehen…!"
Die Konfis lassen sich auf das Experiment ein. Sie begeben sich auf die Suche und landen zunächst im Haus der Weltreligionen. Denn wenn man Gottes Spuren finden kann, dann doch wohl zuerst im Haus der Weltreligionen! Das sagt schon der Name!
Die Konfis schauen sich dort lange um. Einige entdecken schnell, was in diesem Haus das Wichtigste ist:…
…Die Steine! Sie tun sich zu einer Gruppe zusammen, die Steine nach Spuren Gottes untersucht. Sie nennen sich die "Philolithosen"… Es gibt jedoch einige Leute, die das ganz anders sehen. Deshalb entstehen noch zwei weitere Gruppen: die Philohydoren und die Philophosen.
Jetzt wird es ernst für eure Gruppe: Ihr seid die Philolithosen. Ihr habt folgende Aufgaben:

  1. Erfindet eine Geste oder ein Erkennungszeichen, mit dem sich alle Philolithosen im Steinbruch begrüßen.
  2. Begebt euch auf eine Exkursion durch den Erlebnispark und das Haus der Weltreligionen und findet heraus, wo es hier Steine gibt und warum sie für das Leben wichtig sind.
  3. Sucht im Haus der Weltreligionen und im Lexikon in diesem Heftchen nach Hinweisen auf die Bedeutung der Steine für die Religion.
  4. Erfindet eine oder zwei neue Strophen zum Lied "Laudato si", in denen es um Steine geht. Schreibt den Text mit Edding auf eine Papierrolle.
  5. Im Abschlussgottesdienst soll eure Gruppe allen anderen Gruppen klar machen, dass Steine für die Religionen und das Leben wichtig sind. Denkt euch dafür eine gute Präsentation aus (z.B. ein Werbespot, ein Theaterstück oder eine überzeugende Rede).

 

Philolithosisches Wörterbuch

Wörter mit dem Zeichen ^ sind besonders wichtig für Philolithosen

Acht, Achteck: Die Zahl Acht ist eine Göttliche Zahl, sie ist die vollkommene Zahl des irdischen Quadrates und der Kreise der Himmel. Die frühen Kapellen sind achteckig, ebenso viele Taufsteine. Das Haus der Religionen ist ebenfalls ein achteckiger Bau.

^ Alchemie: Die Lehre entstand in Ägypten als chymeia. In ihr vermischen sich religiöse Deutungen mit Zauberei als geheime Kunst. Alchemisten versuchen z.B. wertlose Materie durch chemische Behandlungen in edle Metalle zu verwandeln (z.B. Steine in Gold). Der Stoff zur Verwandlung galt als Stein der Weisen.

^ Altar: Ein Altar ist ein sakraler Platz, in der Urzeit einfach eine Erdanhäufung, auf der ein Baum stand oder ein Mal. Dies war in früherer Zeit aus Holz, später aus Stein. Die Opfer werden als Speise, Trank- oder Rauchopfer gebracht.
Im Christentum steht der Altar für den Tisch des heiligen Abendmahls und ist gleichzeitig Symbol für den Leib Christi, nachdem er vom Kreuz genommen und ins Grab gelegt wurde.

^ Baum des Lebens: Dieses Symbol ist eines der Ursymbole der Menschheit. Der Lebensbaum steht für das Ewige Leben und für die Wiedergeburt. Der Baum des Lebens steht im Mittelpunkt der Welt, sein Stamm ist die Weltenachse. Er stellt die Schöpfung selbst dar, seine Wurzeln wachsen in die Unterwelt und seine Zweige in die Himmel. Die Sonne setzt sich auf seine Spitze, wie der Obelisk ist er die Quelle allen Lebens.

^ Berg: Ein Ort, wo sich Himmel und Erde begegnen. (in fast allen Religionen gibt es heilige Berge.) So ist beispielsweise die Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor und die Himmelfahrt Christi auf dem Ölberg zu interpretieren.

Blut: Ein Symbol für das Leben und die Seele. Das Blut Christi ist ein Sinnbild der Erlösung.

Brunnen: Der Brunnen ist im Märchen oftmals das Tor zwischen den Zwei Welten (z.B. Der Froschkönig: ihm entsteigen verzauberte Prinzen; oder Frau Holle: auf seinem Grund befindet sich die verzauberte Welt der Götter). Für Christen hat die Begegnung zwischen Jesus und einer Samariterin am Jakobsbrunnen eine wichtige Bedeutung

^ Buddhismus, Buddha: Die Weltreligion des Buddhismus entstand im 6. Jahrhundert v. Chr. "Buddha" heißt übersetzt "der Erleuchtete" und erinnert an den Religionsgründer Siddhartha Gautama Buddha, der ursprünglich aus einer reichen Adelsfamilie in Nepal stammte. Nachdem Wahrsager bei seiner Geburt prophezeiten, dass er vier Zeichen sehen würde, begegneten ihm auf seinen Reisen ein Alter, ein Kranker, ein Toter und ein Mönch. Die ersten Drei deutete er als Zeichen der Vergänglichkeit, den Vierten als Zeichen der eigenen Bestimmung. Buddha verließ seine Familie und lebte in strenger Askese. Später gründete er einen Bettelmönchsorden. Er übernahm aus indischen Religionen die Lehre von der Wiedergeburt und dem Karma. Das Ziel der Menschen sei es, vom Kreislauf der Wiedergeburten erlöst zu werden und ins Nirwana einzuziehen. Nirwana ist ähnlich einem Paradies, in dem die drei Grundübel Hass, Begierde und Verblendung ausgelöscht sind.
Buddha wird auf Abbildungen oftmals liegend dargestellt (bereits ins Nirwana eingegangen), oder lächelnd (mit innerer Gelassenheit) und mit dickem Bauch (in China gilt Reichtum als Lebensziel).
Oftmals ruhen die Hände im Schoß. Der Rücken der rechten Hand liegt auf der Handfläche der linken, und zwar so, dass sich die Spitzen der beiden Daumen leicht berühren. Die oben liegende rechte Hand versinnbildlicht den Zustand der Erleuchtung; die unten liegende linke Hand steht für die Welt der Erscheinungen. Diese Geste ist ein Symbol für die Erleuchtung und die Überwindung der Erscheinungswelt.

^ Davidsstern: Das Symbol wird auf König David zurückgeführt und ist auch als Siegel des Salomon bekannt; es hat schützende Kräfte und magische Eigenschaften. Es besteht aus zwei sich überlagernden Dreiecken, eines zeigt nach oben, das andere nach unten, zusammen bilden sie einen sechseckigen Stern oder ein Hexagramm. Es ist die Vereinigung der Gegensätze. In der Überlieferung symbolisiert es die Einheit der Elemente der zwei Welten, wobei das obere Dreieck das Feuer bedeutet, und das untere das Wasser, sowie Männlichkeit, Weiblichkeit, Körper und Seele. Der Davidstern ist das Symbol der Schöpfung, seine sechs Punkte, mit einem mystischen siebten kombiniert, stehen für Verwandlung.

Drei, Dreick: Die Zahl Drei steht im Christentum für die heilige Dreifaltigkeit. Das heißt, dass die drei Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist in Gott vereint sind. In vielen Kulturen steht die Drei für Körper, Geist und Seele. Das mit der Spitze nach unten zeigende Dreieck ist ein Symbol für Weiblichkeit, Fruchtbarkeit und das Wasser. Zeigt die Spitze des Dreiecks nach oben, symbolisiert es Männlichkeit, Zeugungskraft und das Feuer.

^ Elixier: Das Wort Elixier kommt von arabisch al iksir, und von griechisch xerion, das Trockene, in der Alchemie ist das Elixier des Lebens gleichbedeutend mit dem Stein der Weisen. Für den medizinischen Gebrauch wurde er abgeschabt und verdünnt als trinkbares Gold oder Goldelixier gereicht. Das Abschaben von Stein ist seit den Anfängen der Menschheit geübter Brauch, an prähistorischen Steinen sieht man oft halbkugelförmige Näpfchen, die kommen vom Abschaben. Das Steinpulver hat man wahrscheinlich mit Blut oder einer anderen Flüssigkeit zu sich genommen, um sich zu heilen. Das Elixier des Lebens soll hauptsächlich das Leben verlängern.

Eins: Die Zahl Eins steht für die Schöpfung, die schöpferische Kraft und die höchste Gottheit. Sie ist ein Symbol für die Einheit, die Ganzheit und die Erleuchtung. Sie repräsentiert die Gestalt Gottes und des Menschen.

Erleuchtung: Die echte Erleuchtung sucht der Weise oft vergebens, dem Kinde wird sie oft geschenkt. Das Licht ist auch ein Symbol des Verstandes oder des Bewusstseins, fehlt es, ist man oft im Dunkel der Angst. Schwierigkeiten und Ängste müssen aber überwunden werden, um in der Entwicklung nicht stehen zu bleiben. Die Anwesenheit Gottes manifestiert sich oft in Erscheinungen, folgt man diesen Spuren, findet man Erleuchtung.

^ Fels: Sinnbild der Festigkeit und Unwandelbarkeit; so wird Jahwe (Gott) als der Fels Israels oder als wasserspendender Fels in der Wüste bezeichnet.

Feuer: Ein Symbol für Erleuchtung, Reinigung und Erneuerung, auch für den Heiligen Geist - beispielsweise in den Feuerzungen, die zu Pfingsten auf die Jünger hernieder gingen. Im Alten Testament begegnet auch Gottvater den Menschen häufig in Gestalt von Feuer (beispielsweise als brennender Dornbusch oder als Feuersäule, die das Volk Israel aus der Gefangenschaft und aus Ägypten herausführt). Feuer ist aber auch ein Attribut der Hölle: Die Verdammten büßen im Höllenfeuer für ihre Sünden.

Fisch: Ein vielschichtiges Sinnbild, das für Verschiedenes stehen kann: So ist der Fisch gleichzeitig Symbol Jesu Christi, der getauften Christen und der Eucharistie.

Garten: Das Paradies wird als Garten ("Garten Eden") bezeichnet und dargestellt. Im Erlebnispark steinzeichen Steinbergen befindet sich gleich am Eingang ein "Garten der Nationen".

^ Hände: In der Mitte des Hauses der Religionen sind zwei nach oben geöffnete Hände zu sehen. Der Mensch als ein bedürftiges und empfangendes, aber auch als ein tätiges und handelndes Wesen steht im Mittelpunkt. Für beides - das Empfangen und das (Weiter-) Geben - stehen die menschlichen Hände. Und dieser Mittelpunkt Mensch wird von oben be- und erleuchtet durch das Licht des Himmels, das durch die gläserne Spitze des Daches fällt.
Aus den beiden nach oben geöffneten Händen quillt Wasser. Wasser ist biologisch der wichtigste Garant für das Leben. So wird es in vielen Religionen als Symbol für das Leben verstanden und - wenn eine Gottheit als Lebensspenderin geglaubt wird - auch zu dieser Gottheit in Verbindung gesetzt. Ebenso wird dem Licht der Sonne symbolische Bedeutung zugeschrieben. Der 31. Psalm (Vers 10) der Bibel drückt beides treffend aus: "Bei dir ist das Quellwasser des Lebens und in deinem Lichte sehen wir das Licht."

Halbmond mit Stern: Der Halbmond mit Stern gilt weithin - auch unter Moslems - als Symbol des Islam. Er ist vorislamischen Ursprungs und stammt wahrscheinlich aus der Altai-Region in Zentralasien. Von dort hatte ihn die türkische Dynastie der Osmanen als ihr Wappenzeichen übernommen. 1460 erklärte sich der osmanische Sultan zum Kalifen. Der Kalif, Mohammeds Nachfolger, war religiöses und weltliches Oberhaupt der weltweiten Gemeinschaft aller Moslems, der Umma. Da das Symbol von Halbmond mit Stern nunmehr für das Kalifat stand, fand es in der ganzen islamischen Welt Verbreitung. Neben dem Halbmond sind die Kalligraphien (Schönschriften) des arabischen Originaltextes des islamischen Glaubensbekenntnisses sowie die 112. Sure (Kapitel) des Koran die eigentlichen religiösen Symbole des Islam.

^ Haus: Symbol für eine dauerhafte Behausung im Gegensatz zum Zelt der Nomaden, das leicht aufgespannt und wieder abgebaut werden kann. Deshalb ist "Haus Gottes" eine symbolische Bezeichnung für die Kirche: Hier ist Gott gegenwärtig; und die Menschen finden in diesem Haus Schutz und Geborgenheit.

^ Hinduismus: Hinduismus ist ein Sammelbegriff für Religionen, die um 400 v. Chr. in Indien entstanden. Man stellt sich neben unserer Welt die Welt des "Brahman" vor, die aus absolutem Wissen und Glückseligkeit besteht. Die Seele des einzelnen Menschen wird "Atman" genannt. Menschen unterliegen dem Schicksal, nach dem Tode neu geboren zu werden, bis sich Atman und Brahman vereinigen. Erst wenn das gelingt, wird der Mensch von der ständigen Wiedergeburt erlöst. In manchen hinduistischen Richtungen werden auch Götter verehrt.
Am menschlichen Körper existieren entlang der Wirbelsäule sieben Chakras, das sind Energiezentren. Das erste Chakra befindet sich zwischen After und Geschlechtsorgan und bestimmt deren Funktionen. Weitere Chakras steigen auf und beherrschen die Körperorgane; das sechste sitzt z.B. zwischen den Augenbrauen und bestimmt das Bewusstsein. Nur das siebente Chakra befindet sich außerhalb des Körpers, genau über dem Kopf. Es ist die Behausung Shivas (Weltzerstörer und Welterneuerer). Jedem Chakra entspricht ein Mantra, das ist eine heilige Silbe. Das Mantra des siebenten Chakras lautet OM. Um Gott Shiva anzurufen, meditiert der Hindu und wiederholt ständig während des Ausatmens die Silbe "OM". Er erlangt dadurch Erleuchtung und Glückseligkeit.

^ Höhle: Eine Höhle ist ein Hohlraum im Gestein. Seit der Eiszeit dient sie Menschen als Zufluchtstätte. Je nach Verwendungszweck wird sie als Fluchthöhle, Schutzhöhle, Wohnhöhle oder Grabhöhle bezeichnet.
Im Alten Testament gibt es viele Geschichten, wo Menschen sich in Höhlen vor ihren Feinden verstecken. Oftmals werden auch die Toten in Höhlen bestattet.

Hydor (griechisch) = Wasser

^ Islam: Die Weltreligion des Islam wurde wurde 610 n. Chr. von dem Propheten Mohammed gestiftet. "Islam" bedeutet Anbetung und Hingebung an Gott. Grundlage ist der Glaube an nur einen einzigen Gott, der die Menschen nach deren Tode richtet. Je nach Lebensführung haben die Gläubigen das Paradies oder Höllenfeuer zu erwarten. Das Leben nach dem Willen Gottes ist im Koran festgelegt. Demnach sind die Pflichten einzuhalten, die fünf Säulen des Islam: fünfmal täglich ein Gebet sprechen, Almosen geben, im Monat Ramadan fasten, einmal im Leben nach Mekka pilgern und die Worte des Glaubensbekenntnisses sprechen: "Es gibt keinen Gott außer Gott, und Mohammed ist sein Gesandter."
Das rituelle Gebet muss im Zustand der Reinheit verrichtet werden. Deshalb ist die Reinigung des Körpers mit Wasser sehr wichtig, sowie ein Gebetsteppich, der nicht mit Schuhen betreten werden darf. In der Moschee gibt es eine Gebetsnische, die in die Richtung Mekka weist (Mekka ist Mohammeds Geburtsort). Das Licht fällt von oben in die Moschee und symbolisiert Erleuchtung. Gottesbilder sind streng verboten. Die Zugehörigkeit zur muslimischen Gemeinde ist äußerlich durch den Turban erkennbar. Das Erkennungszeichen ist der Halbmond mit Stern.

Jakobs-Brunnen: Über diesen Brunnen schreibt der Evangelist Johannes: Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich am Jakobs-Brunnen nieder; es war um die sechste Stunde. Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: "Gib mir zu trinken!" Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen. Da spricht die samaritische Frau zu ihm: "Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der du ein Jude bist und ich eine samaritische Frau?" Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. Jesus antwortete und sprach zu ihr: "Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und der gäbe dir lebendiges Wasser." Spricht zu ihm die Frau: "Herr, hast du doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du dann lebendiges Wasser? Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh. Jesus antwortete und sprach zu ihr: "Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt."

^ Judentum: Grundlage der jüdischen Religion ist der Glaube an die Einzigkeit Gottes, der die Welt geschaffen hat, und an die Aufgabe des Menschen, das Gute (Gottes Willen) zu tun. Die Gebote, nach denen ein gläubiger Jude handeln muss, sind in der Thora dargelegt, die 613 Vorschriften (Gottes Anweisung an das Volk Israel) umfasst. Dazu gehört zum Beispiel die Heiligung des Sabbattages und die Beschneidung männlicher Kinder. Außerdem gibt es Reinheitsgebote zum Waschen und Speisen.
Wichtige Symbole sind die Menorah (ein siebenarmiger Leuchter, der für die Gegenwart Gottes, das ewige Licht und die sieben Schöpfungstage steht) und der Davidsstern.

Kerze: Die brennende Kerze ist das Symbol für Licht, Leben und Spiritualität, zwei Kerzen weisen auf die Zwei Welten hin. Bei Beerdigungsritualen sind zwei Kerzen das Symbol für das Licht der Himmel. Sie stehen für die Zwei Welten, die Seele und für die Erleuchtung.

Kreis: Ein Symbol für die Ewigkeit - oft als Schlange dargestellt, die sich in den Schwanz beißt (Uroboros).

Kreuz: Symbol für den Kreuzestod Jesu Christi und - im weiteren Sinn - für den christlichen Glauben an sich.

Labyrinth: Ein der Spirale verwandtes, aber wesentlich komplexeres Motiv ist das Labyrinth, ein irreführendes Wegesystem, von dem nur ein einziger Weg ins Zentrum führt. Dieses Motiv ist schon in Ur- und frühgeschichtlicher Zeit belegt; man findet es z.B. auf Felsbildern, auf mykenischen Siegelabdrucken, kretischen Münzen. Nach einer griechischen Sage wurde der Minotaurus, ein Ungeheuer mit Menschenkörper und Stierkopf, von König Minos in einem Labyrinth in Knossos auf Kreta eingesperrt gehalten und von Theseus besiegt und getötet. In Kirchen kam das Labyrinth seit dem frühesten Christentum als Bodenmosaik vor.
In den christlichen Bodenmosaiken steht da Zentrum des Labyrinths (zu dem man den Weg finden soll) für die Kirche, den Himmel oder das himmlische Jerusalem.

Licht: In vielen Religionen ist Licht ein Symbol für Erleuchtung, Erkenntnis und Heil (im Gegensatz zur Finsternis, die Strafe, Verdammnis und Tod repräsentiert). Sonne und Feuer haben oftmals eine sehr ähnliche Bedeutung.
Im Neuen Testament wird auch Jesus Christus als Licht der Welt bezeichnet. Ganz deutlich wird das am Anfang des Johannesevangeliums: "Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht. Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen." (Mit dem Licht ist Jesus gemeint)

^ Lithos (griechisch) = Stein

^ Mal: Das Mal oder Zeichen ist versinnbildlicht im Malstein, der auf dem Altar in der frühen Form eines Erdhügels errichtet wurde. Die vielen Ortsnamen mit -Stein weisen auf ein früher dort stehendes Mal hin. Es handelt sich oft um einen Monolith, der aufgefunden wurde. Man findet häufig Abschabstellen an Monolithen.
Das Wort Mal kommt von Indogermanisch mel, zerreiben. Der heilige Stein wurde in kleinen runden Vertiefungen abgeschabt und als kultische Medizin zur Verlängerung des Lebens eingenommen.

^ Monolith: Das Wort stammt aus dem Griechischen, monos bedeutet einzeln, Lithos ist der Stein. Die aufgefundenen, oft von wegweisenden Tieren gezeigten verborgenen Stellen der urältesten Steinheiligtümer und Altäre stellen die ursprünglichsten Gebetsplätze der Menschheit dar.

^ Obelisk: Die hohe Steinsäule, auf deren vergoldeter Spitze sich die Strahlen der Sonne niederlassen. Der Obelisk ist ebenso die Weltachse selbst und wie der Baum des Lebens ein Symbol der Lebenskraft und ein versteinerter Sonnenstrahl. Durch ihn wird die Erde mit den Himmeln verbunden, er ist dem Sonnengott Re geweiht. Die Tatsache, dass Obelisken stets paarweise errichtet werden, zeigt die Tatsache der Zwei Welten.

^ OM: Das OM ist im Hinduismus eine heilige Silbe, die entsteht, wenn man beim Ausatmen den Laut "a-u-m" von sich gibt. Mit dieser Silbe wird der Gott Shiva angerufen; außerdem steht sie am Anfang der meisten Gebete der Hindus.

^ Paradies: In der Bibel ist das Paradies ein wunderbarer Garten mit vielen Edelsteinen, Quellen und Pflanzen. Gott schuf dort alle Lebewesen und mit ihnen die ersten Menschen: Adam und Eva. Ihnen wird der ganze Garten als Lebensraum zur Verfügung gestellt. Nur von zwei Bäumen in der Mitte des Gartens dürfen sie nichts essen: vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen, und vom Baum des ewigen Lebens. Doch die Menschen halten sich nicht an Gottes Gebot und lassen sich zur Sünde verführen: sie essen vom Baum der Erkenntnis. Gott entlarvt die beiden und bestraft sie sehr hart. Außerdem vertreibt er die Menschen aus dem Paradies, damit sie nicht auch vom zweiten Baum essen können und dann ewig leben.

^ Philos (griechisch) = Freund

Phos (griechisch) = Licht

Pyramiden: Die Pyramiden symbolisieren den Berg der Schöpfung, der Heilige Berg Kailash im Himalaja-Massiv ist ebenfalls dreieckig, auf ihn stieg die Gottheit herab. Die Pyramiden sind auf die Sonne ausgerichtet, sie sind ebenso wie die Obelisken Symbole der Erdachse und als Zeichen der Zwei Welten Symbole der Erleuchtung.

^ Sakral: Sakral heißt heilig, das Wort kommt von Hebräisch Sakrah, Fels. Als Beispiel möchte ich die Stadt Jerusalem nennen. Der Felsendom, die Klagemauer, der gesamte Felsen, auf dem die Stadt steht, ist heilig. Auch das arabische Wort sakrat, Stein, meint einen heiligen Stein oder Felsen. Im Lateinischen meint saxum, genau wie in Griechisch, Fels, und das verwandte Lateinische sacer meint Heilig.

Schiff: Ein Symbol für die Reise und für die christliche Kirche, die durch die Wogen der Welt auf ihr himmlisches Ziel zustrebt. (Daher rührt auch die Bezeichnung "Kirchenschiff".)

Schlange: Ein Symbol des Teufels, der Adam und Eva im Paradies in Gestalt einer Schlange zur Sünde (dem Essen des Apfels vom Baum der Erkenntnis) verführte. Oft wird die Schlange am Fuß des Kreuzes dargestellt - ein Sinnbild dafür, dass Jesus Christus durch seinen Kreuzestod die Sünde besiegt hat. Oft findet man auch eine tote Schlange zu Füßen der Jungfrau Maria oder des heiligen Michael.

Segen: Man segnet einen Menschen oder Gegenstand durch Auflegen der Hand. Häufig streckt man seine Hand auch nur über der Person oder Sache aus, die man segnen möchte.

Sonne: Die Sonne, lateinisch sol, ist in der Überlieferung seit Jahrtausenden das Symbol für die Gottheit, das Zeichen für Wärme und Licht, das Leben in Glanz und Fülle, Sinnbild der Ganzheit ohne Anfang und Ende, die göttliche Vollständigkeit. Die Sonne ist die Erschafferin und Bewahrerin des Lebens, ihre spirituelle Energie ist männlicher Natur bei vielen Völkern, aber weiblich bei Völkern Afrikas, Nordamerikas, Ozeaniens, Japans und Germaniens. Ihre Kraft speist alle Intelligenz und schafft Erleuchtung. Die Fahrt der Götter wird im Sonnenwagen vorgenommen, es ist die überlieferte Sternenreise.

^ Stein, Felsen: In China wird auf vielen Geschenken an ältere Menschen ein Stein oder Fels abgebildet; das bedeutet, dass man dieser Person ein langes Leben wünscht.
Die Steine im Haus der Weltreligionen sind auf die Hände in der Mitte ausgerichtet. Das heißt: Die Religionen wenden sich dem Menschen zu, der im Mittelpunkt steht. Sie bilden einen Ring um das Zentrum Mensch. Sie wollen ihm Geborgenheit und Sicherheit geben. Dieser Ring ist aber nicht geschlossen; zwischen den Symbolsteinen gibt es Leer-Räume. Dadurch wird auf der einen Seite deutlich, dass es Differenzen gibt zwischen den Religionen, manchmal sogar tiefe unüberwindliche Gräben. Die Lücken zwischen den Symbolsteinen haben aber auch noch eine andere Bedeutung. Der Kreis ist ja nicht geschlossen. Der Mensch im Zentrum hat auch die Möglichkeit aus der Geborgenheit, die die Religionen schenken, auszubrechen, sich seine Orientierung außerhalb jeder Religiosität zu suchen.

^ Stein der Weisen: Stein der Weisen, in der Alchemie, seit der Spätantike die Bezeichnung für die wichtigste flüssige oder feste Substanz. Sie sollte die unedlen Metalle, besonders Quecksilber, Kupfer oder Blei, in Gold und Silber verwandeln können und in verdünnter Lösung, einem Elixier, verjüngend und heilend wirken. Man nennt den Stein der Weisen auch Lapis philosophorum.

Taufe: Ein Sakrament, das die Aufnahme des Täuflings in die Kirche Christi symbolisiert. Durch die Taufe werden die Sünden getilgt; der Täufling empfängt den Heiligen Geist und wird in die christliche Gemeinde eingegliedert. Im Urchristentum wurde der Täufling dabei in Wasser (als Sinnbild der Läuterung) untergetaucht oder mit Wasser übergossen.

Wasser: Wasser ist Leben: Wasser labt den Durstigen, wäscht den Schmutz ab, nimmt die Schwimmenden auf. Die vielfältigen Funktionen von Wasser führten zu seiner Verwendung in den religiösen Kulten, schließlich auch im Christentum. So entstanden auch in der Kirche zahllose Bräuche, bei denen dem Wasser besondere Bedeutung zugesprochen wurde. Solches Wasser hatte magische, heilende Kraft, es half gegen Krankheiten; gegen das Böse überhaupt.
Das Wasser, das heute in der katholischen Kirche als Weihwasser verwendet wird, hat einen engen Bezug zur Taufe. Es dient zur Erinnerung an diese Tatsache, wenn es z.B. in der Osternacht versprengt wird; oder noch alltäglicher, wenn Gläubige sich beim Betreten der Kirche die Fingerspitzen befeuchten.
Heilendes Wasser kannten die Alten aus Hunderten von ähnlich oder gar gleich aussehenden Quellen heraus. Heilende Quellen schmecken auch nicht anders als normale Quellen, und chemisch ist das Wasser aus heilenden Quellen nicht zu unterscheiden von anderem Wasser. Was man bei einigen heilenden Quellen heute feststellen kann, ist eine leicht erhöhte Radioaktivität. Es ist nicht bekannt, wie Menschen vergangener Jahrhunderte solch einen geringen Unterschied zu normalem Wasser herausfinden konnten.

Wellenmuster: Die Linien, welche Schlangen im Sande hinterlassen, das Brechen der Wellen am Ufer, die Windungen der Pflanzen, die Wege der Menschheit und des Schicksals sind die Zeichen der viriditas, der Lebenskraft selbst. Wellenmuster sind Symbole der Zwei Welten.

Wiedergeburt, Seelenwanderung: Seelenwanderung bezeichnet die religiöse Vorstellungen vom Übergang der Seele beim Tod in eine andere Daseinsform. Seelenwanderung und Reinkarnation, oder die Wiedergeburt einer Seele in einem neuen Körper (insbesondere in einem neuen menschlichen Körper) sind gleichbedeutend.
Der vor allem in östlichen Religionen wie dem Buddhismus und dem Hinduismus beheimatete Reinkarnationsglaube beinhaltet in der Regel eine lange Abfolge von Wiedergeburten, während derer sich die Seele in unterschiedlichsten menschlichen, göttlichen, tierischen oder sogar pflanzlichen Körpern wiederfinden kann. Je nach persönlicher Bewährung (Läuterung) im Vorleben erfolgt der Übergang in höhere oder niedrigere Existenzformen, bis in manchen Vorstellungswelten schließlich der Weg in eine Art Paradies (Nirvana) oder aber in ein Höllenreich vollzogen wird.

Zwei Welten: Die Vorstellung dass die Welt mehr sei als wir sehen können, ist so alt wie die Menschheit selbst. Die eingeborene Religiosität der Seele lässt uns die Durchdringung der verschiedenen Wirklichkeiten erfahren als eine lebendige Ganzheit der Schöpfung.
Es gibt keine Spaltung von Himmel und Erde, oben und unten sind eins, sie sind die zwei Seiten der Wirklichkeit. Der Suchende strebt nach dem Licht, der Wärme und dem Leben der Ganzheit.